Sicher unterwegs im Winter - Tipps für Autofahrer Nicht selten überrascht der Winteranfang mit milden Temperaturen. Doch die kalte Jahreszeit kommt bestimmt. Seien Sie schon jetzt vorbereitet!
Auf was Autofahrer achten sollten
Autofahrern wird empfohlen, wachsam zu sein, denn Frost und Laub verwandeln die Straßen oft in Rutschbahnen. Für den Bremsweg heißt das: Er kann dreimal so lang sein. Zudem sollte man die Geschwindigkeit an die jeweiligen Sicht- und Straßenverhältnisse anpassen.
Doch bevor es losgeht, sollten Sie Ihr Auto zunächst komplett von Eis und Schnee befreien. Nur wer eine gute Sicht hat, kann auch situationsgerecht reagieren. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass hinterherfahrende Autos nicht durch herabfliegenden Schnee oder Eis gefährdet werden.
Im Winter sicher ans Ziel
Vor dem Losfahren muss das Auto komplett von Schnee und Eis befreit werden, ein kleines Guckloch reicht nicht aus. Auch Außenspiegel, Dach, Kennzeichen sowie Scheinwerfer und Blinker frei machen. Auf der Scheibe festgefrorene Wischerblätter vorsichtig lösen. Falls die Türschlösser eingefroren sind, ist ein Türschlossenteiser in der Jackentasche (nicht im Auto!) hilfreich.
Beim Losfahren Gebläse von Heizung oder Klimaanlage auf höchster Stufe auf die Scheiben richten, damit sie nicht beschlagen; heizbare Front- und Heckscheiben einschalten. Nicht erlaubt ist es übrigens, den Wagen im Stand warmlaufen zu lassen!
Beim Befahren von verschneiten, vereisten oder nassen Straßen sollte man unbedingt vorausschauend und umsichtig fahren. Das bedeutet: einen größeren Abstand als den sonst empfohlenen „halben Tacho“ zum Vorausfahrenden einhalten, auch den Verkehrsfluss davor im Auge behalten, sanft bremsen und lenken sowie die hinter einem fahrenden Autos beobachten. Zudem sollten Autofahrer besonders behutsam mit dem Gaspedal umgehen, da abrupte Manöver zum Ausbrechen und Rutschen des Wagens führen können. Wer ein Gefühl für die veränderten Straßenverhältnisse bekommen möchte, kann eine kurze Bremsprobe durchführen – allerdings nur, wenn es der Verkehr zulässt und niemand hinter einem fährt. Außerdem empfiehlt es sich, bei winterlichen Bedingungen von vornherein längere Fahrzeiten einzuplanen und ohne Zeitdruck unterwegs zu sein.
Gut vorbereitet auf weiten Strecken
Wer im Winter mit dem Auto über weite Strecken unterwegs ist, sollte sich entsprechend vorbereiten: Zwischen November und März kann es nicht nur im Hochgebirge zu heftigen Schneeschauern und Glättebildung auf den Straßen kommen. Besonders schnell kann es zum Beispiel in Waldschneisen oder auf Brücken glatt werden. Brücken werden nämlich von zwei Seiten, von oben und unten gekühlt, so dass sich schon aus geringen Mengen Feuchtigkeit, etwa aus der Luft bei niedrigen Temperaturen Glatteis bilden kann. Waldschneisen sind deswegen tückisch, weil die Sonne tagsüber Reif oder Glätte abtaut. Wenn die Sonne untergegangen ist, dann bildet sich allein schon aufgrund der niedrigen Bodentemperaturen schnell wieder blitzblankes Eis.
Mit der richtigen Vorbereitung mobil und sicher durch die kalte Jahreszeit
Winterreifen, Frostschutzmittel, Batterie, Licht – die winterlichen Temperaturen und Witterungsverhältnisse erfordern von Autofahrern besondere Vorsorge, um sicher und pannenfrei durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
Tipps, wie Autofahrer ihr Fahrzeug fit für den Winter machen können:
Die Bereifung ist das A und O bei winterlichen Straßenbedingungen. Wer bei Eis oder Schnee unterwegs ist, muss mindestens Reifen mit M+S-Kennung verwenden. Der ADAC empfiehlt Reifen mit Schneeflockensymbol und Profiltiefe von mindestens vier Millimetern. Besonders in Regionen mit hohem Schneeaufkommen gehören Schneeketten an Bord.
Gute Sicht ist gerade bei frostigem Schmuddelwetter wichtig! Deswegen gilt es das Wischwasser mit entsprechendem Frostschutz zu versehen, damit die Leitungen nicht einfrieren. Das „Sommerwischwasser“ ist komplett auszutauschen, um Flockenbildung zu vermeiden.
Nach dem Auffüllen mit Winter-Scheibenreiniger ist die Anlage so lange zu betätigen, bis sich die Mischung über Pumpe und Leitungen bis hin zu den Düsen verteilt hat. Wer abends eine Abdeckfolie auf die Scheiben legt, muss morgens nicht kratzen. Durch alle Scheiben muss freie Sicht sein, ein „Guckloch“ reicht keinesfalls, ist gefährlich und kann mit einem Bußgeld belegt werden.
Frostschutzmittel gehört unbedingt in das Kühlsystem des Motors. Mindestens -25° Celsius sollten sichergestellt sein - an der Tankstelle oder in der Werkstatt lässt sich das mit einem Prüfgerät recht einfach kontrollieren.
Funktionierende Beleuchtung ist in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Deshalb ist der Rundgang ums Auto obligatorisch: Alle Leuchten in Funktion? Die Scheinwerfer-Einstellung sollte man in Fachbetrieben oder beim ADAC kontrollieren lassen.
Die Autobatterie führt im Winter die Pannen-Hitliste der ADAC Straßenwacht an, denn sie ist in der kalten Jahreszeit stark belastet. Wenn die Batterie bereits bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt den Anlasser nur noch müde durchdreht, dann sollte die Batterie unbedingt geprüft und gegebenenfalls rechtzeitig ersetzt werden.
Auch im Fahrzeug sollten Vorkehrungen getroffen werden. Ein sauberes (Leder-)Tuch sorgt für freie Sicht, sollten die Scheiben von innen beschlagen sein. In Zeiten der Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung wird das Schloss meist gar nicht mehr benutzt. Damit die Mechanik jedoch nicht verharzt, sollte das Türschloss trotzdem ein paar Mal im Jahr mit dem Schlüssel bedient werden. Nur so kommt der Besitzer auch ins Auto, wenn die Batterie in der Fernbedienung leer ist. Wer dann noch ein Türschloss-Enteisungsspray "griffbereit" in der Tasche und nicht im Auto liegen hat, ist auf der sicheren Seite.
Für längere Fahrten sind eine Decke, Kekse, eine Thermoskanne mit warmen Getränk, warme Kleidung und feste Schuhe sowie ein voller Tank sinnvoll.
Fahrsicherheitstraining im Winter
Die wenigsten Autofahrer haben mit ihrem Fahrzeug schon mal Grenzsituationen erlebt.
Deshalb gilt auch jetzt zu dieser Jahreszeit: Besser jetzt als nie trainieren!
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