Motorrad optimal einwintern: So geht ihr Bike gut vorbereitet in den Winterschlaf Stellen Sie Ihr Motorrad bei Wintereinbruch nicht Fall einfach so in die Garage. Für das Einwintern des Bikes gelten ein paar wichtige Grundregeln. Hier sind Tipps zu Pflege und technischer Wartung im Winter.

Mit der richtigen Pflege können Sie Ihr Motorrad mit gutem Gewissen für längere Zeit abstellen. Ein richtig konserviertes und gepflegtes Bike lässt sich sogar nach mehreren Jahren einfach und kostengünstig reaktivieren.

Folgende Punkte sollten Sie daher beachten, wenn Sie Ihre Maschine einwintern wollen. Beachten Sie auch die Wartungs- und Pflegehinweise in der Bedienungsanleitung sowie besondere Herstellerhinweise.

Hier unsere wichtigsten Tipps:

  • Tank befüllen
  • Motorrad säubern
  • Motorrad warten
  • Motoröl wechseln 
  • Schwimmerkammern der Vergaser entleeren
  • Kühlflüssigkeit prüfen
  • Batterie ausbauen und warten
  • Rostanfällige Bauteile warten

Tank befüllen bzw. entleeren
Einen Motorradtank aus Blech sollten Sie bis zum oberen Rand befüllen, wenn das Motorrad auf dem Mittelständer abgestellt wird, ansonsten entsprechend den Herstellervorschriften befüllen. Kunststofftanks hingegen sollten möglichst leer sein, da Kraftstoffbestandteile durch die Tankwand diffundieren können.

Motorrad säubern
Machen Sie das Motorrad vollständig sauber und trocknen Sie es gut ab. Tun Sie das möglichst auf einem speziellen Waschplatz mit Waschwasser-Aufbereitung.

Lack, Chrom, Plastikteile und Sitzbank pflegen
Selbst wenn das Bike während der Saison regelmäßig gewaschen wird, bleiben schlecht zugängliche Bereiche oft schmutzig. Bei vollverkleideten Maschinen zählen hierzu besonders die Vorderseite des Motors und die Unterseite der Auspuffanlage. Auch die Auspuffkrümmer verlieren schnell ihren ursprünglichen Glanz. Bei Maschinen mit Kettenantrieb verteilt sich das Kettenfett gerne im Bereich des Ritzels auf dem Motorgehäuse und der Schwingenlagerung.

Aber auch für diese "Spezialfälle" gibt es im Zubehörhandel passende Mittel. Lackierte Flächen, Chromteile, Plastik-Komponenten und Sitzbank behandeln Sie gründlich mit auffrischenden oder konservierenden Pflegetinkturen – demontierte Verkleidungsteile am besten von beiden Seiten. Außerdem sollten Sie die über die Saison eingesammelten Steinchen aus dem Verkleidungsbug entfernen. Schwarze Kettenfett-Spuren an Motor und Schwinge lassen sich einfach mit Kettenreiniger wegwischen.

Vorsicht bei Auspuffreinigern: Teilweise sind diese Mittel derart aggressiv, dass Sie immer mit Handschuhen und Schutzbrille arbeiten sollten. Doch der Aufwand lohnt sich, da am Ende die Edelstahl-Auspuffanlage wie neu erstrahlt. Alternativ bieten sich Politurpasten an; das macht aber meist mehr Arbeit.
Schalter und Armaturen.

Besondere Pflege verdienen – gerade bei älteren Maschinen – Bowdenzüge, Schalter und Lenkerarmaturen. Fette und Öle können in diesen Bereichen verharzen oder Schmutz aufnehmen. Soweit möglich sollten Sie Reste des alten Schmierstoffs entfernen und durch neues, nicht verharzendes Schmiermittel ersetzen. Zeigen Bowdenzüge oder deren Hüllen Rostansätze, sollten sie erneuert werden.

An Kupplungs- und Bremshebeln können über längere Nutzungsdauer die Gleitlager verschleißen. Dadurch lockern sich die Hebel, und gelegentlich leidet darunter auch die Dosierbarkeit. Auch hier bietet sich ein Ersatz des Hebels und der entsprechenden Bolzen an.

Schalter und Armaturen
Besondere Pflege verdienen – gerade bei älteren Maschinen – Bowdenzüge, Schalter und Lenkerarmaturen. Fette und Öle können in diesen Bereichen verharzen oder Schmutz aufnehmen. Soweit möglich sollten Sie Reste des alten Schmierstoffs entfernen und durch neues, nicht verharzendes Schmiermittel ersetzen. Zeigen Bowdenzüge oder deren Hüllen Rostansätze, sollten sie erneuert werden.

An Kupplungs- und Bremshebeln können über längere Nutzungsdauer die Gleitlager verschleißen. Dadurch lockern sich die Hebel, und gelegentlich leidet darunter auch die Dosierbarkeit. Auch hier bietet sich ein Ersatz des Hebels und der entsprechenden Bolzen an.

Motorrad warten
Wer sich richtig auskennt, kann die Wintermonate für eine intensive Analyse des technischen Zustands seiner Maschine nutzen. Service- und Wartungsarbeiten müssen entsprechend den Herstellervorgaben in den Bedienungs- oder Reparaturanleitungen ausgeführt werden.

Wenn Sie Wartungsarbeiten lieber einem Fachbetrieb überlassen, sollten Sie wissen: Motorradwerkstätten haben im Winter meist wenig zu tun und locken deshalb oft mit Sonderpreisen. Sie haben ein Saisonkennzeichen? Kein Problem: Viele Händler bieten eine Abholung der Maschine an.

Motoröl wechseln
Lassen Sie das Motoröl aus dem warmen Viertaktmotor ab, wechseln Sie den Ölfilter, und befüllen Sie den Motor mit frischem Öl. Drehen Sie den Motor mit dem Anlasser oder Kickstarter mehrmals durch, lassen Sie ihn aber nicht laufen. Entsorgen Sie das Altöl umweltgerecht bzw. geben Sie es beim Verkäufer des neuen Öls zurück.

Schwimmerkammern der Vergaser entleeren
Wenn möglich, schließen Sie auf der letzten Fahrt den Benzinhahn rechtzeitig vor dem Abstellen des Motors. Andernfalls können Sie die Schwimmerkammern bei stehendem Motor mittels Ablassschraube leerlaufen lassen. Das Benzin fließt dann über lange Schläuche an der Motorradunterseite ab. Fangen Sie das Benzin dort auf, und schütten Sie es in den Tank. Nicht vergessen: Ablassschrauben der Vergaser-Schwimmerkammern wieder verschließen.

Kühlflüssigkeit prüfen
Überprüfen Sie den Flüssigkeitsstand und die Konzentration des Frostschutzmittels. Erneuern Sie die Flüssigkeit gegebenenfalls entsprechend der Herstellerinformation.

Batterie ausbauen und warten
Bauen Sie die Batterie aus, und bewahren Sie sie an einem trockenen, kühlen Ort frostsicher auf. Laden Sie die Batterie von Zeit zu Zeit kurzfristig oder dauerhaft an einem speziellen Ladegerät (nur, wenn vom Ladegerät-Hersteller für dauerhaften Anschluss vorgesehen). Bei herkömmlichen Batterien, deren Kammern nicht versiegelt sind, sollten Sie den Säurestand prüfen und sie gegebenenfalls bis zur oberen Füllhöhe mit destilliertem Wasser auffüllen. Alle wartungsfreien Batterien dürfen nicht geöffnet oder gar befüllt werden!

Rostanfällige Bauteile warten
Sprühen Sie rostanfällige Bauteile wie Auspuff, Felgen, Speichen etc. sparsam mit Konservierungsmittel ein, und verteilen Sie dieses mit einem Lappen. Reiben Sie blanke Metallteile mit einem ölgetränkten Lappen (es eignet sich auch dünnflüssiges Petroleum), Gummiteile mit einem entsprechenden Pflegemittel aus dem Zubehörhandel ein. Schmieren Sie gegebenenfalls die Antriebskette.

Ist die Lackierung des Stahlrahmens beschädigt, kann dieser schnell Rost ansetzen. Besonders häufig tritt dies auf der Rahmenunterseite z.B. durch Steinschlag und am Heckrahmen unter der Sitzbank auf. Auch die Bereiche, an denen Kabelbäume, Bowdenzüge oder Motorradstiefel reiben, sind gefährdet. Nach dem Reinigen der Korrosionsstellen tragen Sie eine Grundierung und den Lack auf.

Kette und Ritzel reinigen
Das Kettenfett nimmt im Lauf des Betriebs Schmutzpartikel auf, die den Rollen, O-Ringen und den Zahnflanken von Kettenrad und Kettenritzel stark zusetzen. Im Winter sollten Sie Kette und Ritzel mit einem Reinigungsset säubern. Anschließend müssen die geputzten Teile mit Kettenspray geölt werden. Kontrollieren Sie die Ritzel auf Verschleiß. Sind die Zähne spitz und haben asymmetrische Flanken, am besten Kette und Ritzel im Set erneuern. Das gelingt auch Nicht-Profis mit etwas Geschick.

Reifendruck erhöhen oder Motorrad unterbauen
Erhöhen Sie den Reifendruck um ca. 0,5 bar und/oder unterbauen Sie Ihr Motorrad, zum Beispiel mit Getränkekisten, sodass kein Rad den Boden berührt. 

Optimalen Platz für den Winterschlaf wählen
Stellen Sie das Motorrad in einem trockenen, gut belüfteten, nicht zu warmen Keller- oder Garagenraum ab, und decken Sie es mit einer Decke oder Stoffbahn ab. Verwenden Sie keine luftundurchlässige Plane, da sich darunter Schwitzwasser sammeln kann. Wer nicht über einen derartigen Stellplatz verfügt, sollte mit seinem Motorradhändler sprechen. Einige Firmen bieten für den Winter Abstellplätze an, teilweise sogar in Verbindung mit speziellen Pflegeprogrammen.

Wem das zu teuer ist, der muss sein Motorrad notgedrungen im Freien überwintern lassen. Am besten wird es dann mit einer wasserdichten, undurchsichtigen, bis zum Boden reichenden Pelerine geschützt. Verwenden Sie gegebenenfalls eine spezielle Motorradplane, die sich mit einem kleinen Bügelschloss anschließen lässt. Weil sich darunter leicht Feuchtigkeit verstecken kann, sollten Sie an trockenen Tagen den Wetterschutz abnehmen und die Maschine gut auslüften lassen. Bei derartiger Überwinterung sind die Rostschutzmaßnahmen besonders wichtig.